Ausbildung → Inklusion
Inklusion ist im Sport - wie in vielen Bereichen der Gesellschaft - glücklicherweise fast selbstverständlich, so auch mittlerweile im Berg- und Klettersport.
Noch vor einiger Zeit war man der Meinung, dass Menschen mit Einschränkungen nicht klettern oder in die Berge gehen könnten. Mittlerweile haben viele bewiesen, dass das nicht nur möglich ist, sondern allen Beteiligten viel Spaß und Freude macht, und mit vielen positiven Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele verbunden ist.
Seit 2016 ist beim DAV eine Ausbildung zum/zur Trainer/in C Klettern für Menschen mit Behinderung (KfMmB) möglich; weit mehr als hundert Mitglieder bundesweit haben diese bis Ende 2019 erfolgreich abgeschlossen, weitere sind in Ausbildung; jedes Jahr werden vom Bundesverband 2 – 3 Ausbildungskurse angeboten.
Viele Sektionen des LV Nord haben inzwischen nicht nur Trainer/innen für KfMmB, - aktuell liegt die Zahl bei 23 in 6 Sektionen; es kommen nicht nur weitere hinzu – sondern es gibt in den einzelnen Sektionen auch ein vielfältiges Angebot für diejenigen Mitglieder, die das eine oder andere kleinere oder größere Handicap haben.
2019 wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem LV Nord und dem Behindertensportbund Niedersachsen (BSN) geschlossen. Weitere Kooperationen bestehen zwischen einzelnen Sektionen und der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft Niedersachsen (DMSG).
Inklusion und Chancengleichheit spielen in unserer Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle. Auch Menschen mit Behinderung wollen und können aktiv Sport treiben, sei es beim Klettern, Bouldern, Skifahren oder Wandern, und am sportlichen Geschehen teilnehmen – genau wie Menschen ohne Behinderung. Paraclimbing schafft einen Raum, in dem sich Menschen mit körperlichen Einschränkungen weiterentwickeln können, indem sie auf Leistungsniveau trainieren, gemeinsam klettern und an (inter)nationalen Wettkämpfen teilnehmen.
Der DAV fördert das Paraclimbing bereits auf Bundesebene, aber auch in den Regional- und Landesverbänden wächst das Interesse daran, Menschen mit Behinderung im Leistungssport zu unterstützen. Mit dem Paraclimbing Team Germany hat sich in den letzten Jahren unter Bundestrainer Christoph Reichert eine bundesweite Förderung und internationale Repräsentation von Paraathleten etabliert.
Um den Zugang zu Trainingsmöglichkeiten für Menschen mit körperlichen Einschränkungen zu verbessern, stehen den Landesverbänden und interessierten Kletterern Ansprechpartner aus dem Paraclimbing Team Germany zur Verfügung. Sie beantworten gerne alle Fragen zum Konzept des Paraclimbing, zu den Wettkampfstrukturen und beraten bei der Gründung neuer Trainingsgruppen.
Wenn Du Fragen hast, wende Dich bitte an Deinen regionalen Ansprechpartner, Aldrik Bethke, unter paraclimbing@dav-nord.de.
Möchtest Du wissen, was das Paraclimbing Team macht und wo es aktiv ist? Dann wirf einen Blick auf unsere Instagram-Seite @paraclimbing_team_germany.
Dort findest Du viele interessante Eindrücke aus unserem Trainings- und Wettkampfalltag.
Die internationalen Wettkampfklassen
Um die Leistungen der Kletterinnen und Kletterer mit Beeinträchtigung so fair und objektiv wie möglich zu vergleichen, gibt es zahlreiche Startklassen. Unterschieden werden dabei die Art und der Grad der Einschränkung. Alle Klassen gibt es natürlich jeweils für Damen und Herren.
„B“ – Blinde Athleten
„AL“ – Athleten mit Beinamputation
„AU“ – Athleten mit Armamputation
„RP“ – Athleten mit neurologischer Beeinträchtigung
Die Zahlen hinter den Kürzeln (1-3) stehen für den Grad der Beeinträchtigung. Mit ansteigender Zahl nimmt der Grad der Beeinträchtigung ab. Alle Routen werden mit Toprope-Sicherung geklettert.