DAV

05.11.2018 [Naturschutz]

DAV-Aktive stellen den Bleihütte-Steinbruch im Harz frei

Etwa 500 Meter südlich der Sepp-Ruf-Hütte der Sektion Hamburg und Niederelbe liegt im Innerstetal unweit von Clausthal-Zellerfeld der Bleihütte-Steinbruch.
Dieses Frühjahr fragte der auch für das Okertal zuständige Waldökologe des Forstamts Clausthal-Zellerfeld Jörg Sonnabend und die Revieförsterin von Riefensbeek Lara Laubner, ob wir den etwa 30 Meter hohen Steinbruch freistellen und damit ökologisch afwerten könnten. Der Steinbruch war in großen Teilen von jungen Fichten bewachsen, die den Boden und die Felsen zunehmend beschatteten.

Am ersten Novemberwochenende haben 6 Freiwillige um Wilfried Haaks und Udo Sohlich aus Hamburg und Axel Hake vom Landesverband die Bäume im Steinbruch geschnitten und am Wandfuß gesammelt. Von hier wird ein Forstwirtschaftsunternehmer den Grünschnitt abtransportieren um im Wald verteilen. Das Totholz ist wichtig für den ökologischen Kreislauf im Wald, deshalb soll es dort verbleiben.
Anstrengend war es - aber auch schön, wenn man so direkt das Ergebnis seiner schweißtreibenden Arbeit vor sich sehen kann.
Der Steinbruch ist übrigens einer der wenigen Eisklettermöglichkeiten, die wir im Harz haben.

Zum Namen: Eingangs des Tals gegenüber der Hütte befand sich bis Anfangs der 1970er Jahre ein großes Hüttenwerk, die "Frankenscharrnhütte", in dem Bleierz aus den Gruben des Harzes verarbeitet wurde. Die Hütte hatte eine sehr lange Tradition, vermutlich seit 1180 wurde hier Erz verarbeitet, erstmals urkundlich erwähnt wurde die Hütte im Jahr 1355.
Die 1974 von der Sektion Hamburg eröffnete Harzhütte, die später nach dem verunglückten Vorsitzenden Sepp Ruf benannt wurde, war ein Gebäude der weitläufigen Bleihütteanlagen.
Von den ehemaligen Hüttenanlagen sind nur wenige sichtbare Spuren erhalten. Am auffälligsten sind die kahlen Hänge - hier sind die Schwermetallbelastungen so hoch, dass der Boden nur spärlich mit "Schwermetallrasen" bewachsen ist.

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