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Klimaschutz Mach's einfach

Eine Person verursacht in Deutschland (Stand 2021) im Durchschnitt jährlich 11,17 Tonnen Treibhausgase in CO2-Äquivalenten. 2,04 Tonnen entfallen auf den Bereich Wohnen, 1,69 Tonnen auf die Ernährung, 3,79 Tonnen auf sonstigen Konsum (zum Beispiel Bekleidung und Freizeitaktivitäten).
Diese durchschnittliche Treibhausgasbilanz liegt höher als übliche Angaben zu den Pro-Kopf Emissionen Deutschlands (die heute bei 7,9 to CO2-Aquvalente liegen), da sie Emissionen berücksichtigt, die durch den Konsum von im Ausland hergestellten Produkten entstehen. Man spricht auch von einer konsumbasierten CO2-Bilanz (in Abgrenzung zu einer territorial basierten CO2-Bilanz).

Durch unser individuelles Verhalten lässt sich ein relevanter Beitrag zur Einsparung von Klimagasemissionen leisten. 
Unter 5 Tonnen CO2-Äquivalente pro Person werden wir auch bei maximaler Einsparung nicht kommen, weil der Rest systemisch erzeugt ist, dadurch, dass unsere Gesellschaft Mindeststandards an Infrastrukrur, Industriepropduktion, Energiebereitstellung usw. benötigt.
Die größten Treiber unserer privaten Klimagasemissionen sind Mobilität, Konsum, WohnenWas können wir persönlich tun?
  • Mobilität: Etwa 20% der bundesweiten C02-Emissionen sind durch Verkehr verursacht. Dazu kommen die gesundheitssschädlichen Auswirkungen von Stickstoffdioxid-Emissionen und von Feinstaub, der maßgeblich von Reifen- und Bremsenabrieb erzeugt wird. Und der Flächenverbrauch der "Stehzeuge" Autos in den Städten, die meist nur zum Arbeitsweg statistisch 45 Min. am Tag genutzt werden. Was können wir tun? Raus aus der eigenen Komfortzone, nutzt den ÖPNV, bildet Fahrgemeinschaften, nutzt Fahrräder mit und ohne E-Antrieb, sooft es geht!
  • Konsum: Ernährung: 80% der weltweiten landwirtschaftlichen Flächen werden zur Produktion von Tierfutter genutzt! Die Produktion von Fleisch verbraucht damit nicht nur Massen an Fläche, sondern erzeugt auch ein Vielfaches von CO2 gegenüber pflanzlicher Nahrung und verbraucht erheblich mehr Wasser. Die Tiere werden oft unter erbärmlichen Bedingungen gehalten und sterben nicht an Altersschwäche, sondern werden noch im Jugendalter industriell getötet. Hier stellen sich also auch Ethikfragen. Was können wir tun? Verzichtet auf Fleisch, sooft es möglich ist. Wenn Fleisch unbedingt auf den Teller soll: Regional unter Verwendung regionaler Futtermittel produziert. Wendet Euch vegetarischer, oder noch besser, veganer Ernährung zu. Das war früher bei uns übrigens normal. 
  • Konsum: Waren: Neben den CO2-Emissionen bei Herstellung und Transport von Waren stellt sich auch hier die Frage nach Ethikstandards bei der Produktion (Kinderarbeit, Gesundheitsschutz, soziale Absicherung, gerechte Bezahlung oder Ausbeutung?). Was können wir tun? Das nachhaltigste Produkt ist das, das gar nicht produziert wird - weil wir es nicht kaufen! Daher: Brauche ich das Produkt wirklich? Wenn ja, kann ich es irgendwo leihen? Gibt es das gebraucht? Wenn nein, gibt es das regional und nach Ethikstandards erzeugt? Wenn ich es dann gekauft und gebraucht habe - brauche ich es immer noch? Kann ich es weitergeben? Schaut um Euch herum- wieviel von den Euch umgebenden Dingen nutzt ihr wirklich? 
  • Wohnen: Rund zwei Drittel der Emissionen im Wohnbereich sind auf das Heizen mit fossiler Energie zurückzuführen. Was können wir tun? Grundsätzlich: Brauche ich soviel Wohnfläche? - auf weniger Fläche muss ich weniger Heizen. Muss ich alle Räume beheizen? Kann ich die Temperatur absenken? Kann ich statt mit fossilen Energieträgern mit  anderen heizen? Klartext: Wärmepumpe und Solarzellen sind derzeit das emissionssparendste Heizungskonzept.

Der DAV-Bundesverband zeigt in seiner Klimaschutz-Kampagne Mach´s einfach - wir fürs Klima eine Vielzahl von Anregungen und konkreten Hilfestellungen um Bewusstsein herzustellen und unser Verhalten zu verändern:

Mach's einfach - Wir fürs Klima - Natur & Klima - Deutscher Alpenverein (DAV)