DAV

23.09.2019 [Naturschutz]

Heute 23.09. 16 Uhr Kreisausschusssitzung Landkreis Goslar zum Steinbruchprojekt Bad Harzburg

Der neue Steinbruch soll im Wasserschutzgebiet zwischen dem bestehenden Diabas-Steinbruch und dem Gabbrosteinbruch an der B4 oberhalb von Bad Harzburg angelegt werden. 50 Hektar Wald sollen für den neuen Tagebau abgeholzt werden.
Um die genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, will der Landkreis Goslar heute die Änderung der Wasserschutzgebietsverordnung beschließen. Derzeit hat im vorgesehenen Abbaugebiet die Trinkwassergewinnung Vorrang.

Die Folgen für das Trinkwasser und den Wasserhaushalt sind, insbesondere in Zeiten der Klimaerwärmung, jedoch nicht ausreichend geklärt. Im Steinbruch wird laufend Wasser abgepumpt, das mit Ammonium belastet sein kann. Ammonium ist ein Bestandteil der dort verwendeten Sprengstoffe.
Da Diabasgestein einen natürlichen Asbestanteil enthält, können durch Stäube zusätzlich auch Gefahren für die Atemluft in Bad Harzburg entstehen.

Die Folgen des Projekts sind nach Ansicht der Naturschutzverbände BUND und NABU nicht ausreichend gutachterlich geklärt; die bereits vorliegenden Gutachten geben Anlass zu weiteren Fragen.
Daher sollte die Grundwasserverordnung nicht geändert werden, bevor die offenen Fragen geklärt sind.

Grundsätzlich ist in Frage zu stellen, ob die erhebliche Naturzerstörung gerechtfertigt ist und ob nicht alternativ recycelte Baustoffe im Sinne der Kreislaufwirtschaft zum Einsatz kommen können.
Der BUND hat einen Infofilm erstellt, der das Projekt und die Gefahren vorstellt:

Neuer Steinbruch bei Bad Harzburg: Gefahr für Wasser und Luft?

Heute wird im Kreisasschuss die Änderung der Wasserschutzverordnung besprochen und eine Beschlussvorlage für den Kreistag gefasst.
Der DAV und die IG Klettern sprechen sich ebenfalls gegen das Projekt aus, solange die offenen Fragen nicht geklärt sind.

Bitte kommt zur Ausschussitzung und unterstützt durch Eure Anwesenheit das wichtige Anliegen!

Kreishaus des Landkreises Goslar
Klubgartenstraße 6
38640 Goslar

Weitere Infos zum Steinbruchprojekt findet Ihr auf den Seiten des BUND und des NABU