DAV

08.05.2019 [Verband]

DAV Nord Verbandstag in Göttingen am 27.4.2019

Die Sektion Göttingen feiert in diesem Jahr ihr 130-jähriges Bestehen. Ein ehrenvoller Anlass, die Sektionen und die übrigen Mitgliedsvereine des Landesverbandes zum Großen Verbandstag nach Göttingen einzuladen - alle 17 Sektionen nahmen an dem Treffen teil. 

Am Freitagabend wurde in Anwesenheit des Bürgermeisters und der stellvertretenden Kreisrätin das Jubiläum der Sektion in der Kletterhalle ROXX begangen. Bei dieser Gelegenheit verabschiedete unsere erste Vorsitzende Barbara Ernst den langjährigen Mitarbeiter im Referat Leistungssport, Martin Bernhard.          

Vor dem eigentlichen Verbandstag am Freitag hatte der Bundesverband zur Regionalkonferenz eingeladen. Der Hauptgeschäftsführer Dr. Olaf Tabor und die Vizepräsidentin des Bundesverbandes Burgi Beste stellten die mehrjährige Finanzplanung und die Strategieschwerpunkte des Bundesverbandes vor. Die Regionalkonferenzen leiten den Diskussionsprozess im Gesamtverband ein, zu dem auch eine schriftliche Befragung der Sektionen gehört. Im Bereich Ausbildung ist ein Zuwachs des Budgets um ca. 25 % geplant. In der Ehrenamtsakademie werden vermehrt Seminare, u.a. zusätzliche Themen wie Datenschutz und Steuern, angeboten.    
Die Mitgliederentwicklung ist weiterhin rasant, heute hat der DAV fast 1,3 Millionen Mitglieder. Es wird erwartet, dass die Wachstumskurve zukünftig etwas abflacht. Ein Schwerpunkt der Arbeit des DAV ist die Sicherstellung der Nachhaltigkeit der Bergsportaktivitäten, zum Beispiel beim Thema Mobilität.      

Auf dem Verbandstag selbst stellten die einzelnen Referate die Entwicklung in ihren Bereichen vor. 
Der Leistungssport hat angesichts der erstmaligen Präsens des Kletterns bei Olympia in Tokio 2020 eine durchgreifende Systematisierung erfahren. Das betrifft sowohl die mehrstufigen Wettkämpfe als auch das Scouting von Talenten. In Deutschland werden als Zwischenstufe zu den Deutschen Meisterschaften drei Regionalmeisterschaften ausgetragen, unser Landesverband tritt im Bereich Nordost an. Die Wettkämpfe erstrecken sich auf Bouldern, Speed und Lead sowie alle drei Sparten vereint („Combined“), da letzteres die olympische Disziplin sein wird.

Im Bereich Ausbildung stehen für unsere Region 470 Trainer zur Verfügung, davon ca. 63 % fürs Klettern, etwa 10 Trainer sind qualifiziert als Leiter für das Klettern mit Behinderten. Referatsleiterin Dr. Claudia Carl wies auf die zunehmend geringere alpine Erfahrung von Bergwanderern und Bergsteigern hin und sprach sich dafür aus, Vorbereitungskurse fürs Bergsteigen anzubieten, möglicherweise in Zusammenarbeit mit der Sektionsjugend.

Axel Hake, unser Mann für Bergsport und Naturschutz, wies unter anderem auf die starke Belastung der Felsen der Lüedisser Klippen im Ith hin, da sich hier Gruppen und Kurse konzentrieren. Es wird ein Kurskalender entwickelt, der die dort stattfindenden Kurse transparent macht mit Hinweisen auf Ausweichmöglichkeiten zu alternativen Felsen.
Für dieses Referat ist die Stelle des ehrenamtlichen Koordinators für den Vorstand noch immer unbesetzt.

Die JDAV feiert auf Bundesebene in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass sind die Jugendbereiche der Sektionen aufgerufen, sich mit Projekten zur Nachhaltigkeit zu beteiligen. Dazu gehören die Initiative „DownUpCycling“, die alte Daunen einsammelt, um sie der Wiederverwendung für neue Sportkleidung zuzuführen, sowie das Projekt „100 Menschen“, das im Laufe des Jahres 100 Menschen oder Personengruppen vorstellt, die im Zusammenhang mit dem JDAV stehen.           

Das Vortragswesen wird durch unseren Projektleiter Thomas Schmidt organisiert. Über die Referenten und die Route ihrer Rundreise wurde und wird gemeinsam von den beteiligten Sektionen entschieden. Eine interaktive Karte auf der Homepage zeigt nunmehr an, welche Sektionen in unserer Region welche Vorträge anbieten. Die Vortragswarte treffen sich regelmäßig, um sich über die Möglichkeiten einer besseren Vermarktung auszutauschen und diese voranzutreiben.                

Für die Familiengruppenleiter ist im September 2019 einen Fortbildung geplant. Der Naturschutzreferent für den Alpenbereich Karl-Heinz Hesse rief die Mitglieder dazu auf, bei Fahrten in die Alpen nicht allein wegen der letzten Meter bis zum Ziel in den Bergen dem Gebrauch von Privatfahrzeugen den Vorzug zu geben, sondern sich nach öffentlichen Verkehrsmitteln zumindest umzusehen.

Die Arbeitsgemeinschaft „Tauernhöhenweg“ gründete jüngst einen Verein, um den attraktiven Höhenweg, an dessen Route 17 Sektionen Hütten betreiben, gemeinschaftlich zu bewerben.

Der nächste Große Verbandstag wird von der Sektion Hamburg und Niederelbe ausgerichtet.